Samstag, 20. August 2011

Soundtrack des Sommers

Die Sonne strahlt wie lange nicht mehr, die Schweißperlen fließen in Bächen und das Eis ist schneller zerlaufen als gegessen! Was will man mehr! Der perfekte Sommer ließ lange auf sich warten, bis dahin schwelgten wir in Sehnsucht, meckerten ohne Unterlass und ärgerten uns grün und blau...bis plötzlich die Nase rot wurde, rot vom unerwarteten (aber obligatorischen) Sonnenbrand.
Das einzige, das zu einem perfekten Sommer fehlt, ist ein Soundtrack! Und hier kommt er, teilweise dramatisch, teilweise beflügelt, ab und an ein alter Schinken, dazwischen neuer Kram! Insgesamt von allem was dabei! Bon Appétit!



PLAYLIST
1. Beirut - EastHarlem 
2. WOODKID - Iron 
3. James Blake - Limit ToYour Love
4. The Rapture - How DeepIs Your Love
5. Metronomy - EverythingGoes My Way
6. The All Seeing I - TheBeat Goes On
7. Beirut - Elephant Gun
8. Dani Siciliano - Come asYou Are
9. Matthew Herbert, theaudience
10. Neil Young - Heart Of Gold ( Harvest )

11. Joy Division - Lovewill tear us apart
12. Nouvelle Vague - HeartOf Glass 
13. Nicolas Jaar - Stay InLove
14. Bishop Morocco - LastYear's Disco Guitars
15. When the rain begins tofall Jermaine Jackson & Pia ...
16. Matt john - hello again(california sunrise)
17. Matt John - TheTapedeckers
18. Markus Nikolai - Bushes- Official Video
19. Portable - Keep On(Perlon)
20. Luca M - Funk My Sax(Original mix)

Mittwoch, 10. August 2011

Ironie - Polizei wirbt mit Graffiti

      “You too can do something extraordinary. Become a cop. newcops.co.nz”
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Was lange währt, wird endlich gut – The Rapture: How Deep is Your Love


5 lange Jahre hat man auf das dritte Album der Band The Rapture warten müssen. Am 9. September 2011 wird es endlich unter dem Titel „In The Grace Of Love“ veröffentlicht. Eine Kostprobe gibt es mit der Single „How Deep Is Your Love“ nun schon vorab als Free Download.
Verändert hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Alben „Echoes“ (DFA Records) und „Pieces of People We Love“ (Vertigo )einiges. Matt Safer, Bassist, hat die Band mittlerweile verlassen und wandelt auf eigenen Pfaden, u.a. in Zusammenarbeit mit Uffie oder Tiefschwarz.
Aber auch der Sound hat sich weiter entwickelt. Während das erste Album mit Singles wie „House of Jealous Lovers“ noch als Disco-Punk-Revival gehandelt wurde, zeigt „How Deep Is Your Love“, in Anlehnung an den schmalzigen Bee-Gees Song, stärkere Anzeichen von saxofonlastigem 80’s House und Gospel als je zuvor. 
Und trotzallem: Der Sound von The Rapture ist uverkennbar!

 

Donnerstag, 28. Juli 2011

Deutsche Gegensätze: Der neue Purismus vs. Bernhard Willhelm

Auf der kürzlich stattgefundenen Berliner Fashion Week schien sich vor allem Eines abzuzeichnen: Der neue Purismus. Doch es stellt sich die Frage, inwieweit dies für alle deutschen Modedesigner gilt. Gibt es einen typisch deutschen Stil?
Ich würde die Frage mit NEIN beantworten. Sicherlich ist festzustellen, dass viele der deutschen Designer, die auf der Fashion Week präsentierten, ein gewisses Understatement in ihren Kollektionen wahren, einen Purismus, der durch leichte Stoffe, raffiniert drapierte Roben und schlichte, aber ausdrucksstarke Schnitte besticht.
Die meisten dieser Designer haben ihren Sitz in Berlin. Könnte man das Ganze dann nicht vielleicht besser mit Berliner Stil bezeichnen?
Schließlich gibt es noch andere deutsche Modeschöpfer – wie Bernhard Willhelm

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Bernhard Willhelms Stil ist mit allem anderen als mit Purismus zu beschreiben. Der deutsche Modedesigner mit Sitz in Paris studierte an der Royal Academy in Antwerpen und ging als erster Deutscher aus dieser Talentschmiede hervor. Sein im Jahre 1999 gegründetes Label steht für außergewöhnliche Experimentierfreude und ausgefallene Avantgardemode mit bestechenden Mustern (Affenhand und Küchenmesser), Farben und Schnitten. Seine Kollektionen zeigt er in der Regel in Paris. 2009 jedoch gab er sein Debut auf der Berliner Fashion Week mit einer heute ach so beliebten (vgl. hier und hier)  Installation – einem Winterwunderland - und wurde hoch gelobt
Doch Berlin geht scheinbar weg von diesem Schockierenden, Faszinierenden, Kreativen - hin zu einem neuen Purismus. Tragbarer – oder sagen wir gesellschaftskonformer ist dieser „neue“ Stil allemal als Willhelms Entwürfe. Aber irgendwie sollte man Mode doch nicht so ernst nehmen, Spaß sollte sie machen und Interpretationsmöglichkeiten bieten.  (Tipp:Interview mit Bernhard Willhelm zur Show 2009 bei Vice)



Donnerstag, 21. Juli 2011

Ausstellungstipp: Schirn – Geheimgesellschaften



Was sind Geheimgesellschaften? 
Als Geschichtsstudentin bin ich das ein oder andere Mal bereits über Geheimgesellschaften gestolpert. Es gibt sie – ja, bis heute…da kann man sich sicher sein! Die Freimaurer waren ein solcher Geheimbund und auch ist es bekannt, dass in der Neuzeit und im 3. Reich viele Geheimbünde existierten.
Geheimgesellschaften definieren sich durch einen hierarchisch organisierten inneren Zirkel, also einen exklusiven Mitgliederkreis, der verborgene Riten und geheimes Wissen in sich trägt.
Die Rolle und die Absichten dieser Geheimgesellschaften können dabei ganz unterschiedlich sein, vom harmlosen Zusammenschluss wie z.B. einer Bruderschaft bis hin zu politischen, okkulten, meist aber konspirativen Bünden mit eigenen gesellschaftlichen Werten und Ordnungen.

Wie funktionierte eine Geheimgesellschaft?
Wichtigstes und grundlegendstes Element einer Geheimgesellschaft ist die Geheimhaltung, welche sich in bestimmten Riten, Symbolen und Zeichen zur Verschleierung äußert. In neuzeitlichen Akten tauchen ab und an Geheimschriften auf, die ein eigenes Alphabet (z.B. in Anlehnung an griechische Buchstaben) benutzten. Möglich war das Ersetzen von Buchstaben durch Zahlen oder das Benutzen von bestimmten Codewörtern als Symbole, die für einzelne Wörter oder auch Wortgruppen stehen. Zum Beispiel kann König mit ƒ belegt werden. Natürlich waren diese Geheimschriften sehr mühsam zu entziffern, was ein Codebuch und einen sogenannten Nomenklator nötig machte. Diese mussten geschützt werden, sodass sie nicht in falsche Hände gelangten. Prominentestes Beispiel hierfür ist Maria Stuart, deren Nomenklator vom Geheimdienst der Königin Elisabeth I. geknackt wurde und zur Hinrichtung Maria Stuarts führte.

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Freitag, 24. Juni 2011

Träume sind wie Seifenblasen: Dries van Noten und Roland Barthes


Was Brigitte heute scheinbar erfolgreich vermarktet, versuchte Dries Van Noten bereits in den 90er Jahren (leider) erfolglos:
„1996 zeigte ich meine Kollektion nicht an Models, sondern an realen Frauen. Wir hatten wenig Erfolg damit, die Menschen beklagten sich, dass wir ihnen ihre Träume gestohlen hätten.“ (Interview mit Dries Van Noten vom 23. Juni 2011 bei Der Standart.at

Die Kleidung wird hier ihres Mythos‘ beraubt. Wie ist das zu verstehen? Wie kann sich ein Mythos ändern?

Die Definition des Mythosbegriffes folgt in diesem Zusammenhang Roland Barthes‘ Mythen des Alltags. Er war seinerzeit einer der anregendsten Denker der Nachkriegszeit, fand in Deutschland allerdings nur recht wenig Bedeutung. Einerseits stehen viele seiner Werke unter dem Aspekt des Strukturalismus. Andererseits beinhalten sie aber auch Theorien des Marxismus, der Psychoanalyse, der Soziologie und der Dekonstruktion, die er in vielen verschiedenen Bereichen, bzw. kulturellen Objekten wie Text, Film, Mode, Photographie, Liebe etc. in ihrer Anwendung demonstriert.
Roland Barthes ist Mitbegründer der Semiologie/ Semiotik, also der Wissenschaft der Zeichen, welche für ihn ein ideologiekritisches Mittel darstellt. Mit diesem Mittel versucht er den Alltag zu erklären und darzustellen, dass der Mensch geleitet wird von materiellen Gegenständen, die in seinem Leben einen wichtigen Platz einnehmen.
Mythos bedeutet in der griechischen Übersetzung »Wort«, »Rede«, »Erzählung«. Aristoteles verstand unter Mythos die Nachahmung von Handlungen als Zusammensetzung der Geschehnisse. Dies greift Roland Barthes auf und interpretiert die Definition Aristoteles in neuem Kontext. Für Roland Barthes ist Mythos eine Aussage. Dies widerspricht nicht dem Ansatz Aristoteles, ganz im Gegenteil. Für beide ist Mythos eng mit Narrativität verbunden. Es muss etwas erzählt werden. Was sich bei Aristoteles in der Tragödie äußert, findet bei Roland Barthes unmittelbar im Alltag statt. Jeder Gegenstand kann mythische Bedeutung haben. Für ihn ist Mythos jedoch weder ein Objekt, ein Begriff oder eine Idee, sondern ganz klar ein Mitteilungssystem, bzw. eine Botschaft, also eine Weise des Bedeutens. Somit kann prinzipiell alles Mythos werden, denn dieser definiert sich nicht durch das Objekt an sich, sondern durch die Art und Weise wie die Botschaft des Objektes ausgesprochen wird. Insofern hat der Mythos keine inhaltlichen Grenzen, kann sich auf alles, was in der Welt vorkommt, beziehen und ihm mythische Bedeutung anhaften.
Das führt dazu, dass es keine ewigen Mythen gibt, Mythen also veränderlich sind.
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