…ist ein japanischer Künstler, der es sich bei seiner seit
1978 entstehenden Fotoserie „Theaters“ zur Aufgabe gemacht hat, amerikanische
Kinosäle während der Filmprojektion zu fotografieren. Die Belichtungszeit
entspricht dabei der Projektionszeit des Films, was dazu führt, dass der
gesamte Ablauf des Films in nur einer einzigen Aufnahme gespeichert wird.
Zu sehen ist letztlich eine hellerleuchtete Leinwand, Inhalt
und Szenenabläufe verschmelzen zu einem weißen Bild.
Die Wirkung eines Kinosaales wirkt dadurch wie umgekehrt.
Das eigentlich Sichtbare verschwindet, die Sitze, Wände, Vorhänge und
sämtlichen Details des Raumes treten hervor.
»Eines Abends hatte ich im Kino während der Vorführung die Idee, eine photographische Aufnahme vom Film zu machen. Ich stellte mir vor, einen ganzen Kinofilm mit meiner Kamera abzufotografieren. Ich hatte klar vor Augen, dass die Filmleinwand auf meinem Bild als weißes Rechteck sichtbar würde. In meiner Phantasie sollte sie aussehen wie ein strahlend-weißes Rechteck, das aus der Leinwand hervortritt und das ganze Kino erleuchtet. Ich stellte mir das sehr interessant und geheimnisvoll vor, gewissermaßen sogar religiös.«
Hiroshi Sugimoto
Hiroshi Sugimoto
(Quelle: Kat. Thomas Kellein, Hiroshi Sugimoto. Time Exposed, o.O. 1995, S. 91)
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