Sonntags bei schlechtem Wetter bleibt man am besten zuhause
auf der Couch und checkt mal aus, was das Fernsehprogramm so zu bieten hat.
Beim Rumzappen bin ich dann auf den neuen Sender ZDFkultur gestoßen. Aha! Denke
ich mir, schon davon gehört, aber noch nicht geschafft, mal einzuschalten. Ganz
neu ist das Format ja nicht, erinnert es doch an eine Mischung des davon
abgelösten ZDF Theaterkanals und arte. Damit kann es jedoch überzeugen. Mich
jedenfalls.
Besonders gefesselt hat mich die Sendung kulturpalast, die
mit ihren vielseitigen Themen über Performing Arts & More überzeugt, und von
Pegah Ferydoni als ihre Fundstücke der Woche präsentiert werden.
Als eines dieser „Fundstücke“ wurde ein Interview mit
Herbert Fritsch gezeigt, über welchen ich erst letzte Woche etwas bei ZEITonline gelesen hatte. Seine Aussage, „er möge das politische Theater nicht“, hatte mich
fasziniert und so freute ich mich, von ihm etwas zu sehen und nicht nur zu lesen.
Erzählen kann man ja viel! (Anna, jetzt
kommt eigentlich dein Part, ne???!!!)
Der Mann ist cool, dachte ich mir!
Anspruch ist es, das Theater anders zu gestalten, er will
Schwachsinn produzieren! Und dieser Schwachsinn soll kultiviert, Teil der
Kultur werden.
Schneidet Fratzen! Das ist die Aufgabe, die er seinen
Schauspielern stellt. Und es ist ihm wichtig, dass seine Schauspieler auch
tatsächlich Schauspieler sind! Nur so sind sie seiner Meinung nach authentisch.
Authentizität werde ständig falsch interpretiert und
umgesetzt! Denn Schauspieler sollen - so Fritsch- Theater machen, und Theater ist nun mal
nicht echt. Es ist ein Abbild der Realität, aber nicht die Realität selbst. Es
ist das Nicht-Echt-Sein! Deshalb müsse man im Gegensatz zum geläufigen,
gequälten Zug nach Authentizität zeigen, wie falsch und künstlich man auf der
Bühne ist. Das ist doch mal ganz angenehm, im Vergleich zum typischen,
ernsthaften Theater. Irgendwie erfrischend!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen