Ich würde die Frage mit NEIN beantworten. Sicherlich ist
festzustellen, dass viele der deutschen Designer, die auf der Fashion Week
präsentierten, ein gewisses Understatement in ihren Kollektionen wahren, einen
Purismus, der durch leichte Stoffe, raffiniert drapierte Roben und schlichte,
aber ausdrucksstarke Schnitte besticht.
Die meisten dieser Designer haben ihren Sitz in Berlin.
Könnte man das Ganze dann nicht vielleicht besser mit Berliner Stil bezeichnen?
Schließlich gibt es noch andere deutsche Modeschöpfer – wie Bernhard Willhelm.
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Bernhard Willhelms Stil ist mit allem anderen als mit
Purismus zu beschreiben. Der deutsche Modedesigner mit Sitz in Paris studierte
an der Royal Academy in Antwerpen und ging als erster Deutscher aus dieser Talentschmiede
hervor. Sein im Jahre 1999 gegründetes Label steht für außergewöhnliche
Experimentierfreude und ausgefallene Avantgardemode mit bestechenden Mustern
(Affenhand und Küchenmesser), Farben und Schnitten. Seine Kollektionen zeigt er
in der Regel in Paris. 2009 jedoch gab er sein Debut auf der Berliner Fashion
Week mit einer heute ach so beliebten (vgl. hier und hier)
Installation – einem Winterwunderland - und wurde hoch gelobt.
Doch Berlin geht scheinbar weg von diesem Schockierenden,
Faszinierenden, Kreativen - hin zu einem neuen Purismus. Tragbarer – oder sagen
wir gesellschaftskonformer ist dieser „neue“ Stil allemal als Willhelms
Entwürfe. Aber irgendwie sollte man Mode doch nicht so ernst nehmen, Spaß
sollte sie machen und Interpretationsmöglichkeiten bieten. (Tipp:Interview mit Bernhard Willhelm zur Show 2009 bei Vice)
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